Das Deutsche Weininstitut (DWI) hat in diesem Jahr seinen Sonderpreis im Rahmen der DLG-Bundesweinprämierung 2023 für die besten Weine der oftmals unterschätzten Rebsorte Müller-Thurgau verliehen. Dabei wurden die Gewinner des DWI-Sonderpreises, aus insgesamt rund 100 Müller-Thurgau-Weinen aus fast allen deutschen Anbaugebieten, in einer verdeckten Verkostung durch eine Fachjury ermittelt.
Wir sind unglaublich stolz, mit unserem 2022 Sasbacher Limburg Müller-Thurgau Spätlese den zweiten Rang belegt zu haben.
Am 31. August fand in Mainz die offizielle Preisverleihung statt, bei welcher unser Geschäftsführer Thomas Langenbacher sowie Kellermeister Werner Giener die Auszeichnung von der Deutschen Weinkönigin Katrin Lang persönlich entgegennehmen durften.
„Wir haben in diesem Jahr den Müller-Thurgau in den Fokus unseres alljährlichen Sonderpreises gerückt, weil vielen Verbrauchern nicht bewusst ist, was für Qualitäten diese Sorte in den heimischen Weinregionen hervorbringen kann. Ihr Potenzial verdeutlichen auch die aktuell ausgezeichneten Weine, die verschiedene Qualitätsstufen umfassen“, erklärte dabei DWI-Geschäftsführerin Monika Reule im Rahmen der Preisverleihung.
Zu Beginn der 70er Jahre bis Mitte der 90er war der Müller-Thurgau mit einer Anbaufläche von bis zu 25.000 Hektar die bedeutendste Rebsorte in Deutschland. Heute stehen noch rund 11.000 Hektar Müller-Thurgau-Reben in allen deutschen Weinbaugebieten.
Der Müller-Thurgau ist eine vielseitige Rebsorte, welche leider oftmals etwas unterschätzt wird. Dabei bringt er ausgesprochen frische und fruchtbetonte Weine mit feinem Muskataroma sowie einer zugänglichen Fruchtsäure hervor. Je nach Ausbau passt der Müller-Thurgau nicht nur als Menübegleiter für leichte Speisen, sondern auch – wie der 2022 Sasbacher Limburg Müller-Thurgau Spätlese – zu pikanten asiatischen Gerichten oder kräftigem Käse.
Übrigens – Gezüchtet wurde die Müller-Thurgau Rebe im Jahr 1882 von Dr. Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau in der Schweiz. Er war zu dieser Zeit Leiter der wissenschaftlichen Station der königlichen Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim, wo die Sorte 1913 ihm zu Ehren „Müller-Thurgau-Rebe“ genannt wurde. Dr. Müller nahm in Geisenheim mehrere Kreuzungen der Sorten Riesling und Silvaner vor, weshalb man lange diese Sorten als Eltern des Müller-Thurgaus vermutete. Aus den Namen dieser beiden Sorten wurde auch das heute noch gebräuchliche Synonym Rivaner abgeleitet. Im Laufe der Zeit kamen aber auch vom Züchter selbst immer wieder und Zweifel auf, ob es sich tatsächlich um eine Kreuzung mit Silvaner handelte. Mit neuen gendiagnostischen Methoden konnten an dem Julius-Kühn-Institut (JKI) Geilweilerhof im Jahr 2000 schließlich die wahren Eltern der Sorte bestimmt werden, nämlich Riesling und die Tafeltraubensorte Madeleine Royale.
2022 Sasbacher Limburg Müller-Thurgau Spätlese
Ein bestechender Müller-Thurgau mit feiner Frucht nach Aprikose, Mango, Grapefruit, getrockneten Früchte und einer dezenten Muskatnote. Im Mund ergibt sich ein angenehmes Süße-Säure-Spiel mit saftiger Frucht.